Kim Thayil
Kim Thayil | ||
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![]() Kim Thayil 2012 in Berlin | ||
Herkunft: | Seattle, Washington, USA | |
Geboren: | 4. September 1960 | |
Aktiver Zeitraum: | seit 1976 | |
Instrumente: | Gitarre | |
Labels: | Sub Pop A&M | |
Bozo and the Pinheads Identity Crisis Soundgarden Pigeonhed The No WTO Combo |
Der indischstämmige Musiker Kim Thayil ist in erster Linie als Mitgründer und Gitarrist der Grunge-Erfolgsband Soundgarden bekannt geworden, bei denen er von 1984 bis 1997 spielte und dort seit der Reunion 2010 ebenfalls wieder aktiv ist.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Kim Thayil wurde 1960 in Seattle geboren und lebte zunächst mit seiner Familie in Chicago, wo er Ende der 70er in Punkbands – u.a. Bozo and the Pinheads und Identity Crisis, mit denen er auch eine Single veröffentlichte – zu spielen begann. Nachdem er 1981 seinen Abschluss gemacht hatte, zog er zusammen mit seinen Freunden Hiro Yamamoto und Bruce Pavitt nach Seattle zurück, um dort Philosophie zu studieren und sich in der aufblühenden Underground-Musikszene zu engagieren. Thayil landete schließlich in der Coverband The Shemps, in der er ausgerechnet Hiro Yamamoto als Bassist ersetzte und zudem erstmals auf Sänger/Schlagzeuger Chris Cornell traf. 1984 kam es dann zur Formierung Soundgardens als Trio mit Cornell als singendem Schlagzeuger, Yamamoto als Bassist und Thayil als Gitarrist. Thayil sorgte durch seinen Kontakt zu den Sub Pop-Begründern Pavitt und Jonathan Poneman dafür, dass Soundgarden einen Vertrag bei dem aufstrebenden Label erhielten, und blieb bis zur Bandauflösung 1997 Mitglied der Gruppe. Hatte er in der Anfangszeit der Band allerdings noch maßgeblichen Anteil an den Songwriting-Credits gehabt, so war Thayil auf dem letzten Album "Down on the Upside" mit nur noch einem Stück (Never the Machine Forever) songschreiberisch vertreten. Auch soll der Wunsch Chris Cornells, den Bandsound weg vom Metal zu bewegen, auf Thayils Weigerung gestoßen sein, was letzten Endes 1997 zum Split von Soundgarden führte
Seitdem spielt Thayil nurmehr sporadisch öffentlich Musik, und auch seine Beteiligungen außerhalb Soundgardens beschränkten sich meist auf wenige Gastbeiträge (meist Gitarrensoli), u.a. bei dem Alternative-Dance-Vehikel Pigeonhed des befreundeten Produzenten Steve Fisk, auf dem 95er-Debütalbum der Presidents of the United States of America sowie dem Industrial-Projekt Dark Load von 1996, an dem unter anderem auch der Ministry-Musiker Bill Rieflin beteiligt war. Die One-Off-Supergruppe The No WTO Combo, die der Ex-Dead Kennedys-Frontmann Jello Biafra anlässlich des Welthandelsorganisationsgipfels in Seattle 1999 ins Leben gerufen hatte und an der neben Thayil auch Krist Novoselic und Gina Maiwal (beide von Sweet 75) teilnahmen, veröffentlichte immerhin ein Livealbum ihres einzigen Auftritts ("Live from the Battle of Seattle", 2000). 2002 spielte er einige Gastbeiträge auf dem Album "A Flower in the Battlefield" der japanischen Post-Grunge-Musikerin Aya ein, und 2004 tat er dasselbe für Dave Grohls Metal-Projekt Probot. 2006 trat Thayil im Rahmen der Bandkollaboration der Drone-Rocker SunnO))) und Boris auf deren gemeinsamem Album "Altar" in Erscheinung.
Im Jahre 2009 kam es dann zu der denkwürdigen Dreiviertel-Reunion des letzten Soundgarden-Lineups, als Kim Thayil zusammen mit Matt Cameron und Ben Shepherd sowie Rage Against the Machine-Gitarrist Tom Morello und TAD-Sänger Tad Doyle am Mikro die alten Soundgarden-Stücke Hunted Down, Spoonman und Nothing to Say interpretierte. Schauplatz des Geschehens war das Crocodile Cafe in Seattle, wobei die One-Off-Alternative-Supergruppe unter dem Namen Tadgarden firmierte. (Siehe hierzu auch Als Tadgarden das Crocodile rockten.) Und nach jahrelanger Ungewissheit wurde Anfang 2010 schließlich die offizielle Wiedervereinigung von Soundgarden bekannt gegeben, und Kim Thayil spielte am 16. April gemeinsam mit Cornell, Shepherd und Cameron in der Seattler Showbox anderthalb Stunden alte Bandklassiker.
Thayil arbeitet zudem seit Jahren an einer Kollektion von Soundgarden-B-Seiten und anderen Raritäten, die bislang jedoch noch nicht erschienen ist.
Kollaborationen
- mit Steve Fisk bei Pigeonhed
- mit Bill Rieflin bei Dark Load
- mit Aya auf dem Album "A Flower in the Battlefield"
- mit Dave Grohl beim Album "Probot"
- mit SunnO))) & Boris beim Album "Altar" (bei Blood Swamp)
- mit A Strom of Light beim Album As The Valley Of Death Becomes Us, Our Silver Memories Fade
Trivia
- 2003 wurde Kim Thayil vom Rolling Stone zu einem der 100 besten Gitarristen aller Zeiten gewählt (auf Platz 100, aber nun ja...).
- Thayil ist als Mitglied von Soundgarden einer von drei indischstämmigen Musikern, die mit einem Grammy ausgezeichnet wurden.
Referenzkünstler
- Jerry Cantrell, Steve Turner, Matt Cameron, Hiro Yamamoto, Bruce Pavitt, Kevin Wood
- wurde beeinflusst von: David Bowie, Ramones, Devo, Talking Heads, Bauhaus, Gang of Four, Butthole Surfers, MC5, Birthday Party, Pere Ubu, Chrome, Dead Kennedys, Black Flag, The Beakers
Weblinks
Chris Cornell | Kim Thayil | Matt Cameron | Ben Shepherd
Scott Sundquist | Hiro Yamamoto | Jason Everman
Ultramega OK | Louder Than Love | Badmotorfinger | Superunknown | Down on the Upside
Hunted Down/Nothing to Say | Screaming Life | Fopp | Loudest Love | Room a Thousand Years Wide | SOMMS | Songs from the Superunknown
Come Together | Screaming Life/Fopp | Alive in the Superunknown | Stolen Prayers | A-Sides | Telephantasm | Live on I5
Louder Than Live | Motorvision
Nothing to Say | Black Hole Sun